Bestseller in spe

Der steinige Weg zum Buch…

Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass der letzte Beitrag schon wieder eine Ewigkeit her ist – dabei hat sich in der letzten Zeit einiges getan!

Endlich habe ich einen kleinen Einblick in das Leben als Autorin bekommen: es ist ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Nämlich viel Arbeit 😉
Und das, obwohl ich noch nicht einmal einen Verlag im Nacken sitzen habe, der in regelmäßigen Abständen Fortsetzungen möchte.

Doch wie wird aus einem Manuskript ein Buch? Inzwischen kenne ich immerhin den ersten Teil des Weges und möchte Euch gerne daran teilhaben lassen.

Am Anfang steht das Manuskript, an dem man entsprechend lange geschrieben und gefeilt hat, bis man es für gut genug hält, es der Öffentlichkeit (oder einer Agentur) vorzustellen. Mit viel Glück bekommt man eine Zusage und die Arbeit geht richtig los.

Schritt 1, die inhaltliche Überarbeitung:
Als der Vertrag unterschrieben war, telefonierten meine Agentin und ich knapp eine Stunde, in der ich mir ca zwei Seiten Notizen machte, was ich an der Geschichte an sich ändern könnte. Von ein paar Freunden habe ich den Kommentar gehört: „Was, so viel?“, dabei kam mir das gar nicht so viel vor, ich hatte mit Schlimmerem gerechnet 😉 Die Änderungen ließen sich glücklicherweise schnell und schmerzlos in die Geschichte einfügen – es war kein größerer struktureller Umbau nötig. Ich war erleichtert und ein bisschen überrascht, dass sich die Arbeit bisher so in Grenzen gehalten hatte. Doch dann folgte:

Schritt 2, die sprachliche Überarbeitung:
Und diesmal wurde es meinen Erwartungen gerecht 😉 Zum Glück habe ich eine sehr engagierte Agentin, die diesen Teil komplett für mich übernommen hat! Ihr könnt euch das so vorstellen: ihr schickt den inhaltlich überarbeiteten Text zurück (alle Änderungen farblich markiert) und bekommt dann eine neue, noch buntere, Version davon. Die inhaltlichen Markierungen sind zwar weg, weil sie angenommen wurden, dafür hat der Text eine völlig andere Schriftfarbe, da jeder zweite Satz ein bisschen anders formuliert ist. Als mein Männchen mir beim Änderungen annehmen mal kurz über die Schulter geguckt hat, war es ganz entsetzt und ich hörte wieder das vertraute „Was, so viel?“…
Ja, diesmal war es so „schlimm“, wie ich es von Anfang an erwartet hatte. Und mein Respekt vor meiner Agentin wuchs noch mehr, dass sie sich tatsächlich so viel Mühe gemacht hatte! Vor allem als ich den dann soweit „fertigen“ Text noch einmal durchgelesen habe. Inzwischen klingt er sogar richtig professionell und nicht mehr wie ein mit Leidenschaft verfolgtes Hobbyprojekt.

Natürlich sind mir beim letzten Durchlesen wieder ein paar Dinge aufgefallen, die erneut farblich markiert wurden und jetzt gegengecheckt werden müssen. Die finale Freigabe ist also nach im Endeffekt vier Durchgängen noch nicht erteilt. Und das Spaßige an der Sache ist: Falls es tatsächlich zu einer Publikation kommt, wird der Verlag genau die gleichen Schritte mit seinem eigenen Lektorat noch einmal wiederholen 🙂 Es wird mir also ganz bestimmt nicht langweilig werden und ich freue mich schon wahnsinnig darauf, falls es klappen sollte. Denn ich kann es kaum erwarten, das hinterher wirklich fertige Buch zu lesen und mit der Urversion zu vergleichen. Auch wenn ich normalerweise nicht zu Neugier neige, ist das tatsächlich der einzige Bereich, in dem ich wirklich einmal richtig richtig neugierig auf das Ergebnis bin! Und ich bin gespannt, wie viele vorläufige Versionen ich noch drucken werde…

2 Kommentare

  • Susanne

    Vielen Dank für deine interessante Seite! Auch ich versuche mich gerade dabei ein Buch zu schreiben, bin allerdings noch weit entfernt davon, dieses fertig zu stellen bzw. Probelesen zu lassen. Mein Bruder liest gerade jedes Kapitel, das fertig ist und gibt mir zum Glück viele nützliche Tipps zum Inhalt. Ich bewundere dich und fühle mit dir 😉

    LG, Jessica

    • Marianne Larisch

      Hallo Jessica,
      danke für dein Feedback – ich bin mir nie so ganz sicher, wie viele Leute diese Seite überhaupt lesen 😉
      Bis zu den Probelesern hat es bei mir ein ganzes Jahr gedauert… Zwischendrin habe ich auch die eine oder andere Pause gemacht, weil ich mir nicht sicher war, ob das alles nicht einfach pure Zeitverschwendung ist. Aber das ist es nicht, das Gefühl ein ganzes Buch geschrieben zu haben ist unglaublich, völlig egal, ob es veröffentlicht wird oder nicht. Allein, weil man wirklich durchgehalten und nicht aufgegeben hat!
      Und mit deinem Bruder an der Seite wird das schon. Bei mir hat mein Mann es kapitelweise als Fortsetzungsroman gelesen und hat mich motiviert weiterzumachen, einfach weil er neugierig war, wie es weitergeht 😉
      Also egal, wie schwer es ist: gib nicht auf! Ich werde berichten, wie das Feedback war (auch wenn es katastrophal wird, werde ich nicht aufgeben 😉 )
      Welches Genre schreibst du denn? Oder ist das noch geheim?

      Liebe Grüße
      Marianne

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