Was kommt auf einen zu, wenn man einen Angehörigen zu Hause pflegt? Teil 1 – finanzielle Aspekte
Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt Ihre Eltern oder einen anderen Angehörigen zu Hause zu pflegen? Wenn ja, sollten Sie sich möglichst gut im Klaren darüber sein, dass das kein leichter Job ist. In meinen nächsten Beiträgen, werde ich auf die verschiedenen Bereiche eingehen, die Sie bei einer solchen Entscheidung für sich selbst abwägen und berücksichtigen sollten.
- finanzielle Aspekte
- das Arbeitsumfeld (Arbeitszeit, Urlaub etc.)
- die persönliche Belastung durch die Pflege an sich
- mögliche persönliche Belastung durch die Reaktionen der Gesellschaft
- zeitliche Perspektive / persönliche Planungssicherheit
Die finanziellen Aspekte stehen bei einer persönlichen Entscheidung natürlich nicht an erster Stelle. Wenn das Geld das Wichtigste in Ihrem Leben wäre, würde sich die Frage, jemanden zu pflegen, gar nicht erst stellen. Doch neigt man allzu leicht dazu, diese doch recht wichtige Frage zu unterschätzen: was bedeutet es für meine Finanzplanung, wenn ich jemanden pflege?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, daher gebe ich Ihnen nur einige Eckpunkte, die Sie in Ihrer Rechnung beachten sollten: Es gibt zwar ein monatliches Pflegegeld (zwischen 316€ und 901€ monatlich) und eine Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung, doch müssen Sie dafür in Ihrem Beruf kürzertreten oder sogar ganz pausieren. Daher müssen Sie sich gut überlegen, ob Sie diese finanziellen Einbußen auf sich nehmen können und wollen.
Dem gegenüber stehen natürlich die Kosten für eine möglicherweise nötige oder sinnvolle Unterbringung in einer betreuten Einrichtung, die ebenfalls mit hohen Kosten verbunden ist. Daher ist mein Tipp: rechnen Sie vorher durch, ob Sie es sich leisten können, für einen Angehörigen zu Hause zu bleiben. Eine unterschätzte finanzielle Belastung führt leicht zu Stress, depressiven Stimmungen, Aggression, Schuldzuweisungen und anderen unerwünschten Nebeneffekten, unter denen im Endeffekt alle leiden.
Soviel erst einmal zu den finanziellen Aspekten. Bald geht es weiter mit näheren Angaben zum Arbeitsumfeld.